Proton Motor Fuel Cell produziert seit 1998 Wasserstoff-Brennstoffzellen und war damit eines der ersten Unternehmen auf dem Markt. Im Exklusiv-Interview mit dem Fachmagazin H2News berichtet Manfred Limbrunner, seit 2000 bei Proton Motor, über aktuelle Trends der Wasserstoffwirtschaft, die Herausforderungen mittelständischer Unternehmen und seine Erwartungen für die nächsten Jahre. Hier eine Fragenauswahl, für volle Länge des Interviews aus Sommer 2024 siehe Buttons unten.
H2News: Bis heute scheint unklar, in welchem Segment der Markt für Wasserstofftechnologien als erstes ein spürbares Wachstum erleben wird. Wie nehmen Sie das wahr?
Limbrunner: In den letzten Jahren deutet sich verstärkt an, dass der stationäre Markt als erstes in die Gänge kommen kann. Das hat mehrere Gründe, unter anderem ist man hier weniger von den großen Original Equipment Manufacturers (OEMs) oder auch von einer flächendeckenden Tankstelleninfrastruktur abhängig. Wir erhalten immer mehr Anfragen aus dem stationären Segment, politisch wird derzeit primär die Mobilität gefördert.
H2News: Was macht stationäre Brennstoffzellen so geeignet für einen frühen Markthochlauf?
Limbrunner: Dass sie als Netzersatzanlagen relativ unabhängig von der Wasserstofflogistik und -bereitstellung sind, weil sie nur im Notfall in Betrieb genommen werden. Ihr anderer Use Case ist die dezentrale, lokale Energiespeicherung. Dabei sind die Brennstoffzellen Teil eines dezentralen Systems aus Elektrolyseur, Wasserstoffspeicher und eben Brennstoffzelle. Das Prinzip ist einfach: In Spitzenlastzeiten wird überschüssige regenerative Energie über einen Elektrolyseur in Wasserstoff umgewandelt und in einem Wasserstoffspeicher gelagert. Bei Bedarf kann eine Brennstoffzelle sie dann jederzeit wieder verstromen. Gleichzeitig kann die Abwärme aus Elektrolyseur und Brennstoffzelle verwendet werden.